#fcbayern #oliverkahn #fußball
Noch vor dem Abpfiff des entscheidenden Meisterschaftsspiels sorgte der FC Bayern mit der Entlassung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic für ein mittelschweres Fußballbeben. In einem Interview erklärt Uli Hoeneß nun, warum es so kommen musste. Es folgt eine knallharte Abrechnung mit den früheren Bossen.
Uli Hoeneß hat gegenüber der „ Süddeutschen Zeitung “ ("SZ") hart mit der Amtszeit von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic abgerechnet und erklärt, warum das Duo gehen musste.
Hoeneß erzählt etwa, dass Kahn ihn in seiner Amtszeit insgesamt nur fünf Mal angerufen habe. „Völlig normal! Ich habe mir auch gedacht: Sollen sie mal machen. Und wenn sie Erfolg haben, ist auch alles okay. Aber dann passierten Dinge wie die Entlassung von Julian Nagelsmann, und da haben sich die Störgefühle allmählich verstärkt“, so Hoeneß.
Immer wieder kommt Hoeneß in dem Interview auf Dinge zu sprechen, die „einfach nicht gehen“. Zum Beispiel sei im Fall der Entlassung Nagelsmanns Präsident Hainer „viel zu spät“ informiert worden. „Und so etwas geht einfach nicht“, sagt Hoeneß.
Und weiter: „Tapalovic war auch so eine Sache“. Der ehemalige Torwart-Trainer und enge Vertraute von Manuel Neuer war im Laufe der Saison entlassen worden. Er kritisiert die damalige Bayern-Führung dafür, dass man Tapalovic nicht im Verein gehalten habe - zur Not auf anderem Posten, wenn man unbedingt einen neuen Torwartrainer verpflichten wolle.
„Dann holt man alle zusammen an einen Tisch und findet eine Lösung. Man hätte Tapalovic zum Beispiel zum Trainer für Manuel Neuers Reha machen können. So hat es aber unnötig Unruhe in den Verein gebracht“, moniert Hoeneß im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“.
Sein Fazit: „Ich muss mal klarstellen, dass Oliver und Hasan in erster Linie auch viel richtig gemacht haben. Aber in der Summe haben viele Entscheidungen eben Fragen aufgeworfen. Zum Beispiel die Geschichte mit dem Winterurlaub. Wenn man viereinhalb Wochen Urlaub gibt, braucht man mindestens sechs Wochen Vorbereitung. Aber wir hatten gerade mal zweieinhalb Wochen. Einige unserer Spieler haben von Anfang November bis Mitte Januar kein ernst zu nehmendes Spiel gehabt“, kritisiert Hoeneß. „Wie soll man da fit sein? Ich habe in meiner Spielerkarriere nie vier Wochen Urlaub gehabt, auch im Sommer nicht.“
Auch an Kahns Führungsstil lässt Hoeneß in dem „SZ“-Interview kein gutes Haar. „Oliver hatte seine Rolle für sich so definiert, dass er sich aus dem Sport weitgehend rausgehalten hat. Dabei ist der Sport die Hauptaufgabe. Unser Produkt ist Fußball“, stellt Hoeneß klar.
Er bemängelt die fehlende Kommunikation mit den Vorgänger-Bossen - Karl-Heinz Rummenigge und er selbst. „Auch Karl-Heinz Rummenigge wurde nicht mehr um Rat gefragt. Aber noch mal: Es ist völlig legitim, sich freizuschwimmen. Nur warum zum Beispiel auf den Rat eines Mannes wie Karl-Heinz verzichten, der so viel über den FC Bayern weiß?“
Ein weiterer Kritikpunkt von Hoeneß: Der Umgang mit dem Wechsel von Robert Lewandowski. „Ich habe Hasan ganz klar gesagt: Wenn wir ihn schon abgeben, dann müssen wir Geld in die Hand nehmen und brauchen Ersatz“, so Hoeneß. „Lewandowski ist ein Sicherheitspaket, das dir 25 Tore Minimum pro Saison garantiert. Hätten wir ihn behalten, hätten wir ein Jahr länger Zeit gehabt, einen Nachfolger zu finden.“
Einen Nachfolger als Mittelstürmer verpflichteten die Bayern allerdings nicht - was sich im Saisonverlauf brutal rächte. Gerade in der Zeit, als auch noch Eric-Maxim Choupo-Moting ausfiel, war die Offensive der Bayern ohne klaren Mittelstürmer erschrocken hilflos - ein Fehler, den die Bosse nun im Sommer ausbügeln wollen.
Nach seinem Wunschstürmer gefragt, schmunzelt Hoeneß laut „SZ“. „Erling Haaland fände ich gut“, sagt er - wohlwissend, dass Haaland nach seinem Wechsel zu Manchester City im vergangenen Sommer quasi unverkäuflich ist. Frankfurts Kolo Muani ist ein Kandidat - laut Hoeneß ein „sehr guter Spieler“. Ein weiteres Gerücht: Victor Osimhen vom SSC Neapel. „Fände ich auch gut“, sagt Hoeneß. „Nur ist er aus meiner Sicht völlig unbezahlbar.“ Tottenham-Stürmer Harry Kane kassiert von Hoeneß ein klares „Nein“. Bleibt abzuwarten, wen die neuen, alten Bayern-Bosse um Hoeneß und Rummenigge im Sommer nach München lotsen.
Noch vor dem Abpfiff des entscheidenden Meisterschaftsspiels sorgte der FC Bayern mit der Entlassung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic für ein mittelschweres Fußballbeben. In einem Interview erklärt Uli Hoeneß nun, warum es so kommen musste. Es folgt eine knallharte Abrechnung mit den früheren Bossen.
Uli Hoeneß hat gegenüber der „ Süddeutschen Zeitung “ ("SZ") hart mit der Amtszeit von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic abgerechnet und erklärt, warum das Duo gehen musste.
Hoeneß erzählt etwa, dass Kahn ihn in seiner Amtszeit insgesamt nur fünf Mal angerufen habe. „Völlig normal! Ich habe mir auch gedacht: Sollen sie mal machen. Und wenn sie Erfolg haben, ist auch alles okay. Aber dann passierten Dinge wie die Entlassung von Julian Nagelsmann, und da haben sich die Störgefühle allmählich verstärkt“, so Hoeneß.
Immer wieder kommt Hoeneß in dem Interview auf Dinge zu sprechen, die „einfach nicht gehen“. Zum Beispiel sei im Fall der Entlassung Nagelsmanns Präsident Hainer „viel zu spät“ informiert worden. „Und so etwas geht einfach nicht“, sagt Hoeneß.
Und weiter: „Tapalovic war auch so eine Sache“. Der ehemalige Torwart-Trainer und enge Vertraute von Manuel Neuer war im Laufe der Saison entlassen worden. Er kritisiert die damalige Bayern-Führung dafür, dass man Tapalovic nicht im Verein gehalten habe - zur Not auf anderem Posten, wenn man unbedingt einen neuen Torwartrainer verpflichten wolle.
„Dann holt man alle zusammen an einen Tisch und findet eine Lösung. Man hätte Tapalovic zum Beispiel zum Trainer für Manuel Neuers Reha machen können. So hat es aber unnötig Unruhe in den Verein gebracht“, moniert Hoeneß im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“.
Sein Fazit: „Ich muss mal klarstellen, dass Oliver und Hasan in erster Linie auch viel richtig gemacht haben. Aber in der Summe haben viele Entscheidungen eben Fragen aufgeworfen. Zum Beispiel die Geschichte mit dem Winterurlaub. Wenn man viereinhalb Wochen Urlaub gibt, braucht man mindestens sechs Wochen Vorbereitung. Aber wir hatten gerade mal zweieinhalb Wochen. Einige unserer Spieler haben von Anfang November bis Mitte Januar kein ernst zu nehmendes Spiel gehabt“, kritisiert Hoeneß. „Wie soll man da fit sein? Ich habe in meiner Spielerkarriere nie vier Wochen Urlaub gehabt, auch im Sommer nicht.“
Auch an Kahns Führungsstil lässt Hoeneß in dem „SZ“-Interview kein gutes Haar. „Oliver hatte seine Rolle für sich so definiert, dass er sich aus dem Sport weitgehend rausgehalten hat. Dabei ist der Sport die Hauptaufgabe. Unser Produkt ist Fußball“, stellt Hoeneß klar.
Er bemängelt die fehlende Kommunikation mit den Vorgänger-Bossen - Karl-Heinz Rummenigge und er selbst. „Auch Karl-Heinz Rummenigge wurde nicht mehr um Rat gefragt. Aber noch mal: Es ist völlig legitim, sich freizuschwimmen. Nur warum zum Beispiel auf den Rat eines Mannes wie Karl-Heinz verzichten, der so viel über den FC Bayern weiß?“
Ein weiterer Kritikpunkt von Hoeneß: Der Umgang mit dem Wechsel von Robert Lewandowski. „Ich habe Hasan ganz klar gesagt: Wenn wir ihn schon abgeben, dann müssen wir Geld in die Hand nehmen und brauchen Ersatz“, so Hoeneß. „Lewandowski ist ein Sicherheitspaket, das dir 25 Tore Minimum pro Saison garantiert. Hätten wir ihn behalten, hätten wir ein Jahr länger Zeit gehabt, einen Nachfolger zu finden.“
Einen Nachfolger als Mittelstürmer verpflichteten die Bayern allerdings nicht - was sich im Saisonverlauf brutal rächte. Gerade in der Zeit, als auch noch Eric-Maxim Choupo-Moting ausfiel, war die Offensive der Bayern ohne klaren Mittelstürmer erschrocken hilflos - ein Fehler, den die Bosse nun im Sommer ausbügeln wollen.
Nach seinem Wunschstürmer gefragt, schmunzelt Hoeneß laut „SZ“. „Erling Haaland fände ich gut“, sagt er - wohlwissend, dass Haaland nach seinem Wechsel zu Manchester City im vergangenen Sommer quasi unverkäuflich ist. Frankfurts Kolo Muani ist ein Kandidat - laut Hoeneß ein „sehr guter Spieler“. Ein weiteres Gerücht: Victor Osimhen vom SSC Neapel. „Fände ich auch gut“, sagt Hoeneß. „Nur ist er aus meiner Sicht völlig unbezahlbar.“ Tottenham-Stürmer Harry Kane kassiert von Hoeneß ein klares „Nein“. Bleibt abzuwarten, wen die neuen, alten Bayern-Bosse um Hoeneß und Rummenigge im Sommer nach München lotsen.
- Category
- HAALAND
- Tags
- focus, focus online, news
Comments